Die Basler Mission wurde erst spät in Kalimantan tätig: Aufgrund ihrer schwierigen finanziellen Lage nach dem Ende des Ersten Weltkriegs hatte die Rheinische Missionsgesellschaft im März 1920 die Übernahme dieses Missionsfeldes angeboten. Bereits ein Jahr später reisten vier Ehepaare von Basel nach Banjarmasin, der Hauptstadt Südkalimantans. Sie unterstützten insbesondere das Volk der Dayak und eröffneten etliche Schulen, eine Frauen- und Kinderklinik sowie in Kuala Kapuas ein Spital.
Schon früh beabsichtigte die Basler Mission, einheimische Kräfte kontinuierlich auszubilden und gleichzeitig die Gemeinden zu einer unabhängigen Kirche zu vereinen. Ein wichtiger Schritt dazu war die Eröffnung des ersten Kurses für künftige ordinierte Diener am Wort (Panditas) im Sommer 1932. Ausgebildet wurden auch die Ehefrauen der angehenden Pfarrer: in Gesang, Hygiene, Kinderpflege und Nähen.
Am 4. April 1935 war es soweit: In einer feierlichen Synode in Kuala Kapuas wurde die Gereja Dayak Evangelis (Evangelical Dayak Church, GDE) gegründet. Am Tag darauf erhielten im Beisein von mehreren hundert Personen die fünf Dayakpfarrer Hernald Dingang Patianom, Eduard Dohong, Gerson Akar, Maradonius Blantan und Rudolf Kitting ihre Ordination.
Später wurden neun weitere Pfarrer ordiniert und auf ihre Arbeitsgebiete verteilt. Der Zweite Weltkrieg brachte eine grosse Zäsur. Nach der Besetzung Borneos durch die Japaner musste die Basler Mission ihre Tätigkeit dort vorläufig aufgeben. Die Arbeit der Dayakkirche ging jedoch weiter. Einer der fünf ersten ordinierten Pfarrer von 1935, Hernald Dingang Patianom, wurde später Präsident der Gereja Kalimantan Evangelis (Kalimantan Evangelical Church GKE), wie die Kirche seit ihrer Umbenennung im Jahr 1950 heisst.
Unter dem Stichwort „Dayak“ bietet die Webseite des Archivs von Mission 21 viele photographische Dokumente dieser Kultur auf Borneo.
Text: Patrick Moser, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Archiv von Mission 21