Frieden ist mehr als die Abwesenheit von Krieg

Jochen Kirsch, Direktor von Mission 21. Photo: Mara Wirthlin

Die Nachrichten und Bilder eines brutalen Angriffskriegs, die uns in diesen Tagen aus der Ukraine erreichen, berühren und bewegen uns zutiefst. Sie wecken bittere Erinnerungen und erschüttern unser demokratisch geprägtes Weltbild, unsere Werte und unsere Vorstellungen eines über fast 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs gewachsenen Zusammenlebens in Europa in Frieden und in Sicherheit. Die Schockwelle dieses Angriffskrieges ist so stark, dass sie innerhalb kürzester Zeit selbst vormals unvereinbar scheinende politische Unterschiede in Europa und weltweit zu überbrücken vermag im Einsatz für internationales Recht, für Frieden und für den Schutz der notleidenden Bevölkerung in der Ukraine. Eine solche unmittelbare weltweite Solidarität ist eindrücklich und tröstlich, und dennoch bleibt bei vielen auch ein Gefühl der Wut und Ohnmacht angesichts der zu beobachtenden Skrupellosigkeit einer machthungrigen Regierung und der durch sie entfesselten anhaltenden Brutalität und Gewalt.

Wir als Mission 21 kennen dieses Gefühl schon seit vielen Jahren aus unserer Friedensarbeit in unseren Partnerländern in Afrika, Asien und Lateinamerika. Anders als in der Ukraine geschieht sie oftmals fernab der Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit und der Interessen internationaler politischer Lobbyarbeit. Doch auch hier scheinen die Kräfte der Gewalt immer wieder so brutal und übermächtig, und so zart und verletzlich die Kräfte des Friedens. Sei es im Bürgerkrieg im Südsudan, in den bewaffneten Auseinandersetzungen in Kamerun oder unter dem Terrorregime von Boko Haram in Nigeria; sei es in der brutalen Ausbeutung indonesischer Migrantinnen in Ostasien oder der Bekämpfung häuslicher Gewalt in Lateinamerika.

Ebenso wie in der Ukraine ist auch hier Frieden weit mehr als die Abwesenheit von Krieg. Es geht um Gerechtigkeit, um Freiheit, um tragfähige Beziehungen und um die Möglichkeit der Teilhabe an Macht und Lebensmöglichkeiten. Die Bibel bezeichnet einen solchen umfassenden Frieden als «Schalom». Die Vereinten Nationen haben diese Zusammenhänge unter anderem ausgedrückt in ihren Zielen für nachhaltige Entwicklung; und darin insbesondere im Ziel 16+, dem Aufbau friedlicher, gerechter und inklusiver Gesellschaften. Dem Anliegen der Förderung eines solchen umfassenden Friedens sehen auch wir uns als Mission 21 verbunden. Unsere langjährige Erfahrung in interkultureller und interreligiöser Friedensförderung und unser Fokus auf das Zusammenspiel von Religion und Entwicklung sind uns dabei eine grosse Hilfe.

Wir arbeiten auf Augenhöhe mit den Menschen vor Ort, um Konflikte und strukturelle Gewalt friedlich zu lösen und setzen uns gegen Gewalt an Frauen und Kindern ein. Bei Konflikten spielen oft auch religiöse oder ethnische Aspekte eine wichtige Rolle. Mission 21 bringt hier ihre Kompetenz in interreligiöser und interkultureller Friedensförderung ein. So unterstützen wir etwa Binnenflüchtlinge im Südsudan bei der Verarbeitung von Kriegstraumata und der Verankerung von Frieden und Versöhnung in der Bevölkerung. Wir bieten indonesischen Migrantinnen in Ostasien Schutz und rechtliche Beratung. Wir schaffen neue Perspektiven für ein friedliches Zusammenleben von Menschen in den Gesellschaften Lateinamerikas.

Frieden in Gerechtigkeit ist die Basis für unser Zusammenleben und für unser Wirken in Europa und weltweit. – Danke, dass Sie uns dabei unterstützen!

Pfr. Jochen Kirsch
Direktor Mission 21

 

 

 

 

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