Kreativ lernen in Tansania

Simona Kühni war mit dem PEP!-Programm von Mission 21 ein Jahr in Tansania und berichtet von ihren Erlebnissen. Foto: zVg Simona Kühni

„Frontalunterricht ist in Tansania die Norm in Klassen mit bis zu 100 Schülerinnen und Schülern“, erzählt die Bündner Lehrerin Simona Kühni. Seit November 2018 unterrichtet sie Bürokauf- und Hotelfachlehrlinge  am Berufsschulzentrum der Moravian Church, einer Partnerkirche von Mission 21, in der Stadt Mbeya. „Es führt schnell zu Überforderung, wenn ich offenere Aufgaben stelle», sagt die 25-Jährige. Doch die Lernenden schätzen sie und ihre kreativen Unterrichtsmethoden sehr: „Es kann ein noch so trockenes Thema sein – die Schülerinnen sind motiviert und konjugieren zum Beispiel im Chor lautstark unregelmässige Verben.“ Das Verbessern des Englischen ist wichtig, denn die Tourismusbranche bietet Perspektiven. Die Armut ist gross in Tansania und sorgt auch in Simona Kühnis Unterricht für Probleme: „Es gibt häufige Wechsel in der Klasse, denn es ist schwierig, die Schulgebühren aufzubringen, daher stossen manche erst später im Jahr zum Unterricht dazu.“ Simona Kühni will beim Unterrichten auch das Selbstvertrauen ihrer Schülerinnen stärken. Denn Mädchen und Frauen haben einen schweren Stand in der tansanischen Gesellschaft: noch immer werden sie benachteiligt, haben wenig Mitsprachemöglichkeiten und leisten viel unbezahlte Arbeit für Gemeinschaft und Familie. „Ich möchte erreichen, dass sich die Schülerinnen in meiner Klasse wohlfühlen und dass sie wertgeschätzt werden“, erzählt Simona Kühni.

Lebhafter Gottesdienst
Langweilig wird es Simona Kühni auch ausserhalb des Berufsbildungszentrums nicht. Unter der Woche trifft sie sich mit einer Bibelgruppe und geht an Spielabende. Zudem ist sie Teil einer international zusammengestellten Volleyballgruppe. Auch der lebhafte tansanische Gottesdienst hinterlässt bei ihr gute Laune. Eine Gebetsnacht blieb ihr in besonderer Erinnerung. Bis in die frühen Morgenstunden tanzten und sangen Menschen aller Altersgruppen zusammen. Simona schwärmt: „Als Gemeinde halten die Leute zusammen und unterstützen einander finanziell sowie auch im Gebet.“ Im November endet Simona Kühnis Einsatz. Bis dahin möchte sie ihr selbstentwickeltes Unterrichtsmaterial digitalisiert haben, damit es allen zur Verfügung steht. Derweil geniesst sie weiterhin den tansanischen Chai-Tee und frittiertes Süssgebäck, das Mandazi genannt wird. „Nach drei Lektionen ohne Pause freue ich mich immer sehr auf diese Zwischenmahlzeit“, sagt sie.

Text: Eva Sidler

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