
Gestärkt in die Zukunft: Bildung und Gesundheitsförderung in Nigeria
Projektnummer: 162.1002
Frauen leisten einen enorm wichtigen Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die wirtschaftliche Entwicklung Nigerias. Oftmals werden sie in der Gesellschaft jedoch strukturell benachteiligt. Aus diesem Grund setzt sich die Kirche der Geschwister in Nigeria (EYN), eine Partnerkirche von Mission 21, gezielt für die Stärkung der Rolle der Frau ein. Durch Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten stärkt sie grundlegende Kompetenzen von Frauen, aber auch von anderen bedürftigen Personen. Daneben leistet die EYN Aufklärungsarbeit in der Gesundheitsvorsorge und begleitet Menschen mit Infektionskrankheiten. Die Gesellschaft wird so für Präventions- und Hygienemassnahmen sensibilisiert verringert die Stigmatisierung von Menschen, die mit HIV leben.
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Hintergrundinformationen
Seit 2009 erschüttert die Gewalt der Terrormiliz Boko Haram den Nordosten Nigerias. Dies hat zu einer humanitären Krise und zur Vertreibung von Millionen von Menschen aus der Konfliktregion geführt. Noch immer befinden sich 2,2 Millionen Menschen auf der Flucht, mehr als 50 Prozent davon sind Frauen. Frauen sind in Nigeria für die Familienernährung, die Kinderbetreuung sowie das Aufbringen der Mittel für Ausbildungs- und Gesundheitskosten verantwortlich. Sie sind damit einer Mehrfachbelastung ausgesetzt. Im Zuge des Konflikts befinden sie sich in einer besonders prekären Situation. Hinzu kommen die oftmals geringen Bildungschancen für Frauen. Dies gilt auch für den Bereich der Gesundheitsvorsorge, wie Hygiene im Haushalt und Mutter-Kind-Gesundheit. Die Verbreitung von Infektionskrankheiten ist eine grosse Herausforderung. So leben zum Beispiel rund 3,2 Millionen Menschen in Nigeria mit dem HI-Virus. Da im Konfliktgebiet eine erhöhte Gefahr für Neuinfektionen besteht, sind präventive Massnahmen besonders wichtig. Zudem besteht grosser Bedarf, der gesellschaftlichen Stigmatisierung und Diskriminierung entgegenzuwirken.
Projektziele
• Die Gesellschaft ist für die Bedeutung von Bildung für Mädchen und Frauen sensibilisiert
• Die Zielbevölkerung, insbesondere Frauen, verfügt über Basiskompetenzen (z.B. Lesen, Schreiben, Englisch)
• Die Zielbevölkerung verfügt über ein vertieftes Wissen in der Gesundheitsvorsorge und profitiert von einem erweiterten Wissen zu Naturheilprodukten für den Haushaltsgebrauch, insbesondere in Gebieten mit unzureichender Gesundheitsversorgung
• Die Gesellschaft ist für die Themen HIV-Prävention und Stigmatisierung von HIV-positiven Menschen sensibilisiert
Zielgruppe
Die Zielgruppe des Projekts ist die staatlich vernachlässigte Bevölkerung im Nordosten Nigerias, einschliesslich der Menschen, die ausserhalb der Region Zuflucht vor Boko Haram gefunden haben. Das Projekt richtet sich insbesondere an Frauen, die in der Gesellschaft strukturell benachteiligt sind.
Aktivitäten
• Erarbeitung von Informations- und Bildungsmaterial
• Workshops und Seminare zur Förderung von Basiskompetenzen wie Lesen und Schreiben, Englisch und staatsbürgerliche Bildung
• Kampagnen zur Stärkung der Bildungschancen von Frauen und Mädchen
• Sensibilisierungsaktivitäten zur Förderung der häuslichen Hygiene, der Mutter-Kind-Gesundheit und gesunder Ernährung
• Erstellung einer staatlich validierten Wissensdatenbank für Naturheilprodukte für den alltäglichen Gebrauch im Haushalt
• Workshops zur Herstellung von ressourcenschonenden Kochöfen
• Sensibilisierungsaktivitäten zur Prävention von Infektionskrankheiten wie HIV, sowie vertrauliche Beratung und Begleitung
• Kampagnen zur Reduktion der Stigmatisierung und Diskriminierung von Menschen, die mit HIV leben
Projektfortschritt
Trotz der Corona-Pandemie konnten die Projekte im Bereich Bildung auch 2020 fortgeführt werden. Beispielsweise werden seit dem Frühjahr 2020 rund 20 junge Frauen vom EYN Women Ministry zu Näherinnen ausgebildet. 50 weitere Frauen starten ihre Ausbildung im Herbst 2020. Auch die Stärkung von Basiskompetenzen wie z.B. Alphabetisierungskurse wurden weitergeführt, wodurch Dutzende von Frauen ihre Lese- und Schreibfertigkeit verbessern konnten.