Eskalation der Gewalt in Papua

Die indigene Bevölkerung sieht sich immer wieder Rassimus und Diskriminierung ausgesetzt. Foto Mission 21

Mission 21 ist besorgt über die Lage der Zivilbevölkerung in Papua. „Über 30‘000 Menschen sind in der Region auf der Flucht wegen der gewalttätigen Konflikte. Wir sind in grosser Sorge um die Versorgungssituation der Menschen“, sagt Mathias Waldmeyer, bei Mission 21 für die Programme und Projekte in Asien zuständig. Er bezieht sich dabei auf Berichte der Organisation International Coalition for Papua (ICP).

Offener Brief des Kirchenrates

Mission 21 pflegt eine langjährige Partnerschaft mit der evangelisch-reformierten Kirche GKI-TP, die rund eine Million Mitglieder zählt. Die GKI-TP ist Teil des Kirchenrats von Westpapua, WPCC, der sich kürzlich mit einem offenen Brief an die indonesische Regierung gewandt hat. Der WPCC kritisiert den„kolonialen Blick“, mit dem Papua oft von indonesischen Offiziellen betrachtet werde und verweist auf die systematische Zerstörung der papuanischen Identität und auf grobe Menschenrechtsverletzungen, die gegen die indigenen Papua begangen wurden und werden. 

Flucht und Verhaftungen

Hintergrund des Briefs ist die Gewalt gegen die indigene Bevölkerung Papuas, die in den vergangenen Wochen und Monaten einen neuen Höhepunkt erreicht hat. Nach der Ermordung des örtlichen Geheimdienstchefs im April hatte die indonesische Regierung der nationalen Polizei und dem Militär den Befehl gegeben, ihre Präsenz in Papua zu verschärfen. Die Internetverbindungen funktionierten für mehrere Wochen nicht mehr. Dennoch drangen Berichte von massiven Einsätzen der Sicherheitskräfte nach aussen. Die nach Unabhängigkeit strebende OPM (Organisation für ein freies Papua) wurde neu als Terrororganisation eingestuft.

Die Sicherheitskräfte gingen mit Gewalt vor, zahlreiche Menschen sahen sich zur Flucht gezwungen. Im Rahmen der Sicherheitsoperation erreichten Berichte zu zahlreichen Menschenrechtsverletzungen die ICP, darunter Tötungen, Verhaftungen von Zivilpersonen und Folter. Zudem wurden Häuser – darunter auch Kirchen – zerstört.

Neuer Gesetzesentwurf verabschiedet

Die Gewalt hat sich nochmals zugespitzt, nachdem ein Ausschuss des indonesischen Parlaments Mitte Juli einen neuen Gesetzesentwurf zum Autonomie-Status Papuas verabschiedet hat. Der Kirchenrat WPCC bezeichnete das Gesetz als rassistisch und warnte vor einer Auslöschung der indigenen Bevölkerung Papuas (Berichterstattung mit Zitaten in englischer Sprache hier). Menschenrechtsaktivisten fordern humanitäre Hilfe für die vertriebenen Menschen, der WPCC weist zudem auf die Bedeutung des fehlenden Dialogs der indonesischen Regierung mit Papuas Bevölkerung hin.

Hilfe für benachteiligte Menschen in Papua

Mission 21 ermöglich jungen Menschen in Papua eine Ausbildung im Rahmen des Projektes „Berufsausbildung für benachteiligte Kinder und Jugendliche“, unter anderem in Zusammenarbeit mit der GKI-TP. Durch ihr Auftreten, ihre sozialen Programme und ihr Engagement für die Gerechtigkeit und gegen Gewalt gibt die Kirche den Menschen Halt, Hoffnung und Schutz. Mission 21 unterstützt die Bildungsarbeit der GKI in Papua.

Text: Miriam Glass, Mission 21

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