„Wir glauben aneinander“ – wie junge Menschen am Frieden bauen

Jakatarub macht die Öffentlichkeit mit bunten Kampagnen auf die Wichtigkeit interreligiöser Toleranz aufmerksam. Foto: Jakatarub

Sie heissen Clara, Christo und Rudy, sind zwischen zwanzig und Anfang dreissig, studieren Management oder unterrichten Englisch und gehören zu den älteren Aktivmitgliedern des interreligiösen Netzwerks Jakatarub. Dieses wirkt von Bandung aus, der Provinzhauptstadt von Westjava, einem Hotspot der religiösen Intoleranz. Wir treffen rund ein Dutzend der jungen Friedensaktivisten von Jakatarub zum Gespräch in Bandung und wollen von ihnen wissen, weshalb sie sich für den Religionsfrieden in ihrem Land stark machen.  Zwar herrscht in der Gruppe eine aufgeräumte Stimmung und es wird viel gelacht. Doch bei der Frage, ob sie Fälle von Gewalt gegen die Religionsfreiheit kennen oder sogar am eigenen Leib erfahren haben, wird die Stimmung ernst. Sie müsse auf dem Uni-Campus einen Schleier tragen, erzählt eine junge Frau. Ihr Sitznachbar berichtet, in seiner Familie heisse es, wer mit Menschen anderer Religionen Kontakt habe, komme in die Hölle.

Das interreligiöse Jugendnetzwerk Jakatarub führt jedes Jahr mit der Unterstützung von Mission 21 und zusammen mit der Pasundan- Kirche ein Jugendlager oder „Interfaith Youth Camp“ durch – damit die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Vorurteile gegenüber anderen Religionen, ethnischen Gruppen und sozialen Schichten überwinden, die religiöse Vielfalt kennen und schätzen lernen und danach in interreligiösen Gruppen selbst aktiv werden. Jakatarub plädiert mit aufsehenerregenden Kampagnen in der Öffentlichkeit und via soziale Medien für religiöse Toleranz. 

Sämtliche Gesprächsteilnehmenden sind begeistert vom Friedensnetzwerk, in dem sich die Konfessionen näher kommen und sogar Zweifel an der Religion Platz haben. „Jakatarub hat mir die Augen geöffnet, dass sich Indonesien durch Vielfalt auszeichnet und ich mich dafür einsetzen will“, so einer der jungen Erwachsenen. Heute denkt er viel darüber nach, was in seiner Religion Nächstenliebe bedeutet, und was er persönlich für die Toleranz und den Frieden tun kann. 

In jahrelanger Arbeit hat Mission 21 vertrauensvolle Beziehungen mit christlichen Partnerkirchen, aber auch mit muslimischen Bildungsstätten, NGOs und dem indonesischen Kirchenbund aufgebaut. „Das macht uns zu einem glaubwürdigen Gegenüber und Akteur in der interreligiösen Friedensarbeit in Indonesien“, sagt Katharina Gfeller, Verantwortliche für das Asien-Programm von Mission 21. Das evangelische Missionswerk will das interreligiöse Bildungsangebot für Religionslehrkräfte an Mittelschulen weiterentwickeln. Ausserdem sollen zwei weitere Projektpartnerschaften mit muslimischen Nonprofit-Organisationen in Indonesien aufgebaut werden. Denn, so Katharina Gfeller von Mission 21: „Nur mit vereinten Kräften können wir den Frieden stärken.“

Text: Anna Wegelin und Mara Wirthlin

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