Peace on Earth. Peace with the Earth.
3. Internationales Forum für interreligiöse & transkulturelle Friedensförderung
Zwei Tage, vier Sessions und zahlreiche Perspektiven auf Frieden, Umweltgerechtigkeit und Spiritualität – im Dialog zwischen Wissenschaft, Kirchen, indigenen Communities und jungen Stimmen.
Am 23. und 24. Oktober 2025 fand das 3. Internationale Forum für interreligiöse und transkulturelle Friedensförderung statt. Die diesjährige Online-Konferenz stand unter dem Motto «Peace on Earth. Peace with the Earth.»
Das Forum lud die Teilnehmenden dazu ein, Frieden und Umweltgerechtigkeit aus der Perspektive verschiedener Religionen und Kulturen zu betrachten. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie ein friedliches Zusammenleben von Mensch und Erde gelingen kann – jenseits von Grenzen, Konfessionen und Weltanschauungen.
In zahlreichen Vorträgen und Gesprächen teilten Expert*innen, Aktivist*innen und Glaubensvertreter*innen ihre Erfahrungen aus Praxis und Forschung. Ihre Beiträge öffneten neue Blickwinkel und zeigten, dass Friedensarbeit immer auch Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit einschliesst.
Zwei Tage lang wurde diskutiert, reflektiert und inspiriert – mit Stimmen, die sich weltweit für eine gerechtere und friedlichere Zukunft einsetzen. Das Forum hinterliess spürbare Energie und viele Impulse, den eigenen Beitrag zu einem nachhaltigen Frieden zu leisten.
Alle Aufzeichnungen des Internationalen Forums sind auf unserem YouTube-Kanal verfügbar:
Mission 21 auf YouTube
Videozusammenfassung: Tag 1 – Frieden beginnt mit Gerechtigkeit
Einblicke in die Keynote von Prof. Debjani Bhattacharyya und Beiträge aus Ghana, Kenia und Kanada.
Referent*innen
Ein neues Klima für den Frieden: Postkoloniale Geschichte und Umweltgerechtigkeit
Debjani Bhattacharyya (Indien/USA/Schweiz)
Debjani Bhattacharyya ist Professorin für die Geschichte des Anthropozäns an der Universität Zürich. Sie forscht auch am Center for the Advanced Study of India an der University of Pennsylvania. Zuvor war sie Associate Professor of History and Urban Studies an der Drexel University in Philadelphia. Ihre Forschungen untersuchen die Schnittstelle zwischen Rechts- und Umweltgeschichte, etwa die Frage, wie rechtliche und wirtschaftliche Strukturen unser Verständnis von Umweltveränderungen prägen und unsere Reaktion auf die Klimakrise beeinflussen.
Ökum. Perspektiven zu Klimakrise, Behinderung und Engagement
Anjeline Okola Charles (Kenia)
Anjeline Okola ist Quäkerin und Fachkraft für Behinderung und Entwicklung. Derzeit ist sie Programmleiterin des Ökumenischen Aktionsbündnis von und für Menschen mit Behinderungen des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK-EDAN).
Friedensförderung, Bildung und Umweltschutz von und mit Jugendlichen
Haruna Zagoon-Sayeed (Ghana)
Dr. Haruna Zagoon-Sayeed ist Dozent an der University of Ghana und Geschäftsführer des Baraka Policy Institute. Seine Arbeit umfasst die Bereiche Bildung, Religion, Jugendförderung, internationale Beziehungen und Friedensförderung.
Indigene Völker und Spiritualität des Widerstands
Jenne Jessica Revanda Pieter (Indonesien)
Jenne Jessica Revanda Pieter ist ordinierte Pfarrerin der protestantischen Kirche auf den Molukken (Indonesien) und arbeitet als Dozentin an der Theologischen Fakultät der Christlichen Universität von Indonesien. Ihre Arbeit konzentriert sich auf Theologie, Ökologie und Interessenvertretung für indigene Gemeinschaften.
Wie Spiritualität die Fürsorge für die Erde fördert
Neddy Astudillo (Venezuela/USA)
Neddy Astudillo ist Öko-Theologin und presbyterianische Pastorin sowie Koordinatorin des Zertifizierungsprogramms für Klimagerechtigkeit und Glaube am Pacific Lutheran Theological Seminary in Berkeley (USA). Sie setzt sich seit langem für Umweltgerechtigkeit und Öko-Theologie in ganz Amerika ein.
Indigenes Wissen, Spiritualitäten und die Wiederaneignung von Landrechten
Jacqueline Hookimaw-Witt (Kanada)
Jacqueline Hookimaw-Witt ist Mitglied der Mushkegowuk-Cree-Gemeinschaft in Kanada und hat über indigenen Feminismus promoviert. Sie engagiert sich für vielfältige Projekte indigener Organisationen, Aktivismus, Jugendarbeit und Versöhnungsinitiativen.
Teilnehmer*innen der Paneldiskussion
Sofía Nicolasa Chipana Quispe (Bolivien)
Sofía Nicolasa Chipana Quispe ist Mitglied der andinen Theologie und Pastoralgemeinschaft sowie der Gemeinschaft indigener weiser Frauen und Theologinnen von Abya Yala. Sie ist Aymara und teilt ihren Weg mit Gemeinschaften, die sich auf der Grundlage von Korrespondenzbeziehungen miteinander verbinden möchten.
Julio Cesar Mejía Tapia (Peru)
Julio Cesar Mejía Tapia ist Rechtsberater des peruanischen Frauennetzwerks zum Schutz des Wassers und des Titicacasees. Zudem arbeitet er als Berater und Forscher und ist Leiter des Instituts für Recht, soziale Partizipation und Umwelt (IDEPAM).
Keshoe Isaiah Kilerai (Kenia)
Keshoe Isaiah Kilerai ist ein Jugend-, Klima- und Umweltbotschafter aus der Maasai-Gemeinschaft in Kenia. Keshoe Kilerai ist Kofi Annan Changemaker und Gründer des Projekts The New Lion, das junge durch Storytelling, Interessenvertretung, Forschung und Grassroots-Projekte stärkt, um die globale Politik zu beeinflussen.
Meera Baindur (Indien)
Meera Baindur ist Philosophin und Ausserordentliche Professorin an der Manipal Academy of Higher Education in Indien. Ihre Arbeit verbindet Umweltethik, indische philosophische Traditionen und feministische Ansätze mit einem starken Engagement im interreligiösen Dialog.
Themen des 2. Tages: Anthropozentrismus überdenken & neue Ökologien positionieren, Frieden entdecken durch die Perspektiven von Naturrechten & Advocacy für Natur
Religiöse Ökologie: Indigene Praktiken und intersubjektive Beziehungen
Samsul Maarif (Indonesien)
Samsul Maarif ist Leiter des Center for Religious and Crosscultural Studies an der Universität Gadjah Mada, Indonesien. Er lehrt über indigene Religionen mit Schwerpunkt auf Dekolonisierung und Gemeinschaften weltweit, Kunst und Religion. Er setzt sich für engagierte Religionswissenschaft ein und unterstützt Koalitionen für sozialen Aktivismus, unter anderem zur Religions- und Glaubensfreiheit sowie für Umweltbewegungen.
Wenn Flüsse sprechen: Indigenes Wissen und wie es die Grenzen der Mensch-Natur-Beziehungen hin zu inklusivem Frieden erweitert
Stephanie Boyd (Kanada/Peru)
Stephanie Boyd lebt und arbeitet als Filmemacherin, Journalistin und Pädagogin in Peru. Sie hat gemeinsam mit mehreren peruanischen gemeinnützigen Filmkollektiven die Initiative Media that Matters ins Leben gerufen und ist Vorstandsmitglied der Peru Support Group.
Wenn Flüsse Gerechtigkeit fordern: Die Transformation des Rechts aufgrund indigener Werte am Beispiel Wasser aus nicht-westlichen Perspektiven
María Ximena González-Serrano (Kolumbien/Schweiz)
María Ximena González-Serrano ist eine kolumbianische Juristin, Aktivistin und Forscherin im Bereich des Sozialrechts. Seit mehr als fünfzehn Jahren arbeitet sie mit lokalen Gemeinschaften an kollektiven Strategien zur Verteidigung von Territorien und Flüssen gegen extraktive Ökonomien und die Einleitung giftiger Abwässer.