Missionssynode
Das oberste Entscheidungsgremium von Mission 21 ist die Missionssynode. Ihre paritätisch bestimmten Delegierten aus vier Kontinenten beschliessen einmal jährlich über die Ausrichtung der internationalen Arbeit. Jeweils im Juni wird das Missionshaus in Basel oder ein gastgebender Ort in der Schweiz zum internationalen Treffpunkt der Delegierten und Gäste des internationalen Netzwerks von Mission 21. Die Missionssynode beschliesst die strategische Ausrichtung, längerfristige Ziele und die Finanzplanung von Mission 21. Zudem genehmigt sie Jahresbericht und Jahresrechnung und beschliesst das Rahmenbudget für das Folgejahr. Und die Missionssynode ist Ort der Begegnung und des Austausches. Die Missionssynode strebt Genderparität und eine angemessene Jugendvertretung an. Die Beratungen werden simultan auf Englisch und Deutsch übersetzt.
Missionssynode 2023
In diesem Jahr werden sich die rund 40 Delegierten aus vier Kontinenten online treffen. Vom Donnerstag, 29. Juni 2023 bis 01. Juli 2023 stellen sie für Mission 21 die Weichen für 2023 und die folgenden Jahre. Das Gremium setzt jeweils den Rahmen für die Arbeit der Organisation, bespricht aber auch die konkreten Situationen und Anliegen der Menschen in den Partnerländern.
Wir laden Sie herzlich zum öffentlichen abschliessenden Missionsgottesdienst am 02. Juli 2023 ein. Alle Details dazu erhalten Sie bei Maria Reiss via synode@mission-21.org.
Aufbau
Die Missionssynode besteht Vertreter*innen aus den drei Trägervereinen und aus Vertreter*innen der Partnerkirchen und -organisationen, gruppiert in vier Kontinentalversammlungen.
Trägervereine
Gegründet 2001 von mehreren Missionswerken, wird Mission 21 heute von drei Werken getragen: von der Basler Mission (BM), der Herrnhuter Mission sowie der Evangelischen Mission im Kwango (EMIK).
Basel Mission
Die Basler Mission ist der grösste Trägerverein von Mission 21. Sie wurde 1815 gegründet und eröffnete ein Jahr später das Missionsseminar in Basel. 1821 sandte die Basler Mission die ersten Seminaristen aus: in den Kaukasus. Im Jahr 1828 begann die Arbeit der Mission in Ghana, 1834 in Südindien und 1847 in Südchina. 1860 entstand in Basel das grosse Missionshaus, das weiterhin im Besitz der Basler Mission ist. Heute befindet sich hier der Hauptsitz von Mission 21. Im Gebäude betreibt die Basler Mission zudem das Hotel "Odelya". Der Bau des Missionshauses wurde seinerzeit vor allem durch den pietistischen Kaufmann Christoph Merian-Burckhardt finanziert.
Aus ihrer rund zweihundertjährigen Arbeit in Afrika und Asien und ihrem Engagement in Lateinamerika seit den 1970er Jahren bringt die Basler Mission zahlreiche Beziehungen in Mission 21 ein. Die Basler Mission unterstützt die Arbeit von Mission 21. Ein Teil dieser Unterstützung ist für die wissenschaftliche Betreuung und Aufarbeitung des Archivs der Basler Mission bestimmt. Mission 21 führt das umfangreiche Archiv der Basler Mission weiter. Es umfasst eine Fülle von historischen Text-, Ton- und Fotografiequellen sowie historische Landkarten.
► zur Website der Basler Mission
Die Basler Mission war eine Institution mit starker deutscher Beteiligung. 1954 konstituierte sich die Basler Mission Deutscher Zweig, e.V. (BMDZ) in Stuttgart. Seither erneuerte und vertiefte sich die Zusammenarbeit, nun zwischen BMDZ und Basler Mission sowie Mission 21.
Herrnhuter Mission
Als Werk der Herrnhuter Brüdergemeine entstand die Mission 1732 unter Graf Nikolaus Ludwig von Zinzendorf. Aus den Missionsgebieten wurden selbständige Kirchengebiete (Provinzen) der "Brüder-Unität". Heute engagieren sich die Kirchen der Brüdergemeine für Menschen am Rande der Gesellschaft, in Zusammenarbeit mit Mission 21. In der Schweiz stehen die Herrnhuter Gemeinden, genannt Sozietäten, zusammen mit einem grossen Kreis von Losungslesern und weiteren Freunden hinter diesem Werk. Die Herrnhuter Mission pflegt über Mission 21 Beziehungen besonders zu Tansania, Palästina und Südafrika.
Evangelische Mission im Kwango
Die Evangelische Mission im Kwango (EMIK), gegründet 1956, begann ihre Tätigkeit in "Belgisch-Kongo" in den 1950er Jahren. Nach der Unabhängigkeit der ehemaligen Kolonie und der Gründung der Demokratischen Republik (DR) Kongo arbeiteten die EMIK und ihre Partnerkirche Communauté Evangélique du Kwango (CEK) zusammen. Ab 1989, dem 50. Jahr des Bestehens der CEK, wurde das Ziel verfolgt, alle Projekte und Leitungsaufgaben an einheimische Verantwortliche zu übergeben. Ein Ziel, das seit einigen Jahren erreicht ist. Die konkrete Projektarbeit der CEK umfasst ein weites Spektrum. Es reicht von Gesundheitswesen, Förderung der beruflichen Tätigkeit von Frauen, Landwirtschaft und Bildungswesen bis zu Gemeindeaufbau und Bibelschule.
Kontinentalversammlungen
In Afrika, Asien, Lateinamerika und Europa organisieren sich die Partner von Mission 21 in den Kontinentalversammlungen (KV). Alle vier KV sind ordentliche Mitglieder von Mission 21 und entsenden Delegierte an die Missionssynode. Dieser Süd-Nord-Austausch wird ergänzt durch regelmässige Süd-Süd-Treffen: Die Kontinentalversammlungen Afrika, Asien und Lateinamerika führen alle drei Jahre eine grosse Konferenz durch, an der sich alle Partnerkirchen und -organisationen mit bis zu drei Delegierten beteiligen dürfen. Hier können sie sich über die Programm- und Projektarbeit sowie über aktuelle Herausforderungen der einzelnen Partner austauschen. Frauenorganisationen sowie Jugendvertreterinnen und -vertreter beraten in einer Vorkonferenz gemeinsame Probleme und Lösungsansätze.
Afrika
Die afrikanische Kontinentalversammlung heisst Africa Continental Assembly (ACA). Sie wurde als erste Kontinentalversammlung 2004 in Kamerun gegründet. Die Mitglieder der ACA:
- Ghana: Presbyterian Church of Ghana (PCG)
- Kamerun: Presbyterian Church in Cameroon (PCC)
- Kongo: Communauté Evangélique au Kwango (CEK), Université Protestante au Congo (UPC)
- Nigeria: Ekklesiyar Yan'uwa a Nigeria (EYN)
- Südsudan: Presbyterian Church of South Sudan (PCOSS)
- Tansania: Moravian Church in Tanzania, Southwest and Southern Province
Die Kontinentaltreffen finden regelmässig in einem der Mitgliedsländer statt.
Asien
Die asiatische Kontinentalversammlung ist die Asian Fellowship of Mission 21 Partners (ASF). Ihr gehören viele Kirchen und Organisationen in Indonesien, Malaysia, Korea, Japan, Taiwan und Hongkong an:
- Hongkong: Tsung Tsin Mission
- Indien: Church of South India (CSI)
- Indonesien: Evangelisch-Reformierte Kirche in Kalimantan (GKE), Evangelisch-Reformierte Kirche in Papua (GKI), Evangelisch-Reformierte Sunda-Kirche (GKP), Kirche zur Ausstrahlung des Evangeliums (GKPI), Evangelisch-Reformierte Kirche der Minahasa (GMIM), Reformierte Kirche von Sangihe-Talaud (GMIST), Regionalsynode des Reformierten Kirchenbundes Indonesiens in Nord- und Zentralsulawesi (SAG), Evangelisch-Reformierte Kirche von Talaud (Germita)
- Japan: United Christian of Church in Japan (UCCJ)
- Malaysia: Basel Christian Church of Malaysia (BCCM) und Protestant Church in Sabah (PCS)
- Südkorea: Presbyterian Church in the Republic of Korea (PROK), Presbyterian Church in Korea (PCK)
- Taiwan: Presbyterian Church in Taiwan (PCT)
Die Kontinentaltreffen finden regelmässig in einem der Mitgliedsländer statt
Lateinamerika
Die lateinamerikanische Kontinentalversammlung heisst Asamblea Continental Latinoamericana (ACLA). Mitglieder sind eine Vielzahl von Kirchen und Nichtregierungsorganisationen:
- Bolivien: Stiftung für ganzheitliche Gesundheitserziehung (FUNDAPIM), Zentrum für Bildung und Ausbildung für Bürgerbeteiligung (FOCAPACI), Machaqa Amawta Stiftung (FMA)
- Chile: Methodistische Kirche von Chile (IMECH), Frauenkollektiv Conspirando, Comunidad Teológica Evangélica de Chile (CTE)
- Costa Rica: Ökumenisches Forschungsinstitut (DEI), Biblische Universität Lateinamerika (UBL)
- Peru: Audiovisuelle Medien von Peru (ADEP), Alphabetisierung und Literatur in Peru (ALFALIT), Ökumentisches Zentrum für soziale Förderung und Aktion (CEDEPAS), Zentrum für Spiritualität (EMAÚS), Surandino Institut für Forschung und Gemeinschaft (ISAIAS), Fakultät für Theologie und Religion (AETE), Institut für das Studium der Andenkulturen (IDECA)
- Consejo Latinoamericano de Iglesias - lateinamerikanischer Kirchenrat (CLAI), mit Sitz in Ecuador
Europa
Die Kontinentalversammlung Europa (KVE) wurde 2013 gegründet. Mitglieder sind die reformierten Kirchen in der Deutschschweiz, aus dem Elsass, Südwestdeutschlands und Österreichs. Als europäisches Gegenüber zu den Kontinentalversammlungen des Südens verstärkt die KVE den partnerschaftlichen Austausch zwischen Kirchen des Nordens und Südens. Kurz vor der Missionssynode führt sie jeweils ihre Jahresversammlung durch.
An der Jahresversammlung 2018, im Juni, wurden die Statuten ergänzt, mit dem Ziel, das Gremium zu verjüngen: neu kann jede Mitgliedskirche drei statt zwei Delegierte entsenden. Diese*r dritte Delegierte sollte eine junge Person sein.
Im Juni 2021 erfolgte ein grösserer Wechsel: Nach acht Jahren engagiertem Einsatz als Präsident trat Daniel Frei-Weber (Pfarramt für Weltweite Kirche BL/BS) aus dem Vorstand zurück. Ebenfalls zurückgetreten ist die Jugendkoordinatorin Magdalena Rieder (SO, 2018). Als neuer Präsident gewählt wurde Ueli Burkhalter (Kantonalkirche BeJuSo, im Vorstand seit 2019). Drei Mitglieder wurden neu in den Vorstand gewählt.
An der Jahresversammlung 2022, die anlässlich der Missionssynode in Davos ebenfalls dort stattfand, wurde der Rücktritt von Elisabeth Pausz (Evangelische Kirche in Österreich) bekannt gegeben; ansonsten bleibt der Vorstand unverändert.
Neben Ueli Burkhalter gehören dem Vorstand aktuell an (Kirche, Eintrittsjahr): Vizepräsident Klaus Rieth (Württembergische Landeskirche, 2013), Pascal Bazzell (SG, 2018), Barbara Hirsbrunner (GR, 2018), Janine Schweizer (BeJuSo, 2020), Salome Hengartner (AI/AR, 2021, neue Jugendkoordinatorin) sowie Niggi Ullrich (BL, 2021).