Indonesien wird gegenwärtig von mehreren Naturkatastrophen heimgesucht. Auf der Insel Sulawesi verursachte vor einigen Tagen ein schweres Erdbeben viele Todesopfer und grosse Zerstörungen. Und auf der Insel Borneo lösten massive Überschwemmungen grosses Leid aus.
Die Überschwemmungen betrafen die Provinz Süd-Kalimantan, insbesondere auch deren Hauptstadt Banjarmasin, berichtet die Nachrichtenagentur Keystone/sda. Nach tagelangen massiven Regenfällen trat der Barito River über die Ufer. Mehr als 24‘000 Häuser seien in den Fluten versunken, 40‘000 Menschen seien obdachlos, wird die Nachrichtenagentur Antara News zitiert. Bereits am 18. Januar hatte die Provinzverwaltung den Notstand ausgerufen. In Kalimantan werden seit Jahren grosse Teile des wichtigen Regenwaldes gerodet, um unter anderem Platz für den Bergbau und Palmölplantagen zu schaffen.
Gemäss dem Katastrophenschutz kamen mindestens 15 Menschen ums Leben. Und die Farmers Union (Landwirtschaftliche Dachorganisation) berichtet, dass über 200‘000 Hektaren Ackerland zerstört seien. Präsident Joko Widodo erklärte, es sei die schlimmste Überschwemmung in der Region seit 50 Jahren.
Rasche Hilfe durch Partner von Mission 21
Die Situation ist offenbar schlimmer, als bisher bekannt. Kontaktpersonen von Mission 21 vor Ort berichten von höheren Opferzahlen und von zahlreichen Vermissten. Bisher seien (Stand 20. Januar) rund 80‘000 Menschen evakuiert worden. Diese wurden aber offenbar nicht alle mit Lebensmitteln versorgt.
In der Region sind auch mehrere Partnerkirchen und -organisationen von Mission 21 betroffen. Diese wurden rasch aktiv und bringen nun gemeinsam mit Mission 21 möglichst unkompliziert Hilfe für Betroffene: die Partnerkirche GKE, die Muslimische Partnerorganisation LK3 und die interreligiöse Produzentinnenorganisation Borneo Braid.
Hilfe über Religionsgrenzen hinweg
GKE, LK3 und Borneo Braid arbeiten interreligiös. Die christlichen und muslimischen Mitglieder engagieren sich dafür, dass ungeachtet der Religionszugehörigkeit rasche Hilfe für alle Betroffenen geleistet wird. Mission 21 unterstützt die Partner mit Beiträgen an ihre Nothilfemassnahmen. Der Bedarf an Unterstützung ist gross. Daher sind wir um jede Spende für die Nothilfe dankbar.
Text: Christoph Rácz