Jacqueline Brunner
Verantwortliche Kirchliche Partnerschaften
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Projektnummer: 134.1003
Seit Herbst 2016 eskaliert eine Auseinandersetzung zwischen der kamerunischen Zentralregierung und der anglophonen Bevölkerung im Westen des Landes. 1,5 Millionen Menschen sind auf Hilfe angewiesen. Die kamerunischen Kirchen und lokale NGOs haben grosses Potential zur Eindämmung des Konflikts und zur Unterstützung der notleidenden Menschen, da sie in der Bevölkerung verankert und akzeptiert sind. Das Nothilfe- und Wiederaufbauprojekt von Mission 21 arbeitet mit ihnen in einem nachhaltigen humanitären Hilfsprogramm, unter der Gesamtkoordination der UN-OCHA.
Der Hintergrund des Konflikts liegt im Kolonialzeitalter. Kamerun setzt sich aus einem grösseren frankophonen und einem kleineren anglophonen Bereich zusammen. Ein ursprünglich föderales System wurde 1972 zugunsten eines zentralisierten Systems abgeschafft. Seitdem fühlt sich die anglophone Minderheit marginalisiert und benachteiligt. 2016 eskalierte der Konflikt anlässlich eines Streiks der Lehrpersonen und der Justiz. Die Zentralregierung reagierte mit Härte auf Forderungen nach mehr Gleichberechtigung. Unterdessen fordern separatistische Gruppen einen unabhängigen anglophonen Staat «Ambazonia», den die Zentralregierung bekämpft. Nach offiziellen Angaben der UNO sind über 570‘000 Menschen auf der Flucht in die Wälder, in die Provinzhauptstädte oder ins frankophone Kamerun, während fast 400’000 kürzlich in ihre oft völlig zerstörte Heimat zurückkehrten. Mindestens weitere 60‘000 Menschen sind nach Nigeria geflohen, andere harren im Konfliktgebiet aus.
Die Kirchen haben in der Bearbeitung des Konflikts eine zentrale Rolle: sie treten für die entrechtete anglophone Bevölkerung ein, arbeiten für den Frieden und sind treibende Kräfte in der humanitären Hilfe. Mit dem Nothilfe- und Wiederaufbauprogramm wird das kirchliche Engagement professionalisiert, Einzelaktionen werden zu einem synergetischen Ganzen ergänzt und aufeinander abgestimmt. So erhält die Bevölkerung gut koordinierte Unterstützung und es ist sichergestellt, dass die Hilfe dort ankommt, wo sie am meisten gebraucht wird.
In einer ersten Phase liegt der Fokus des Programms auf überlebenswichtiger Nothilfe in Form von Nahrungsmittelhilfe, medizinischer Betreuung sowie der Ausgabe von Zelten, Decken, Hygieneartikeln etc (sogenannte Non-Food Items). Dies geschieht durch Projektteams vor Ort. Sie haben Zugang zu den Flüchtlingen, die meist in informellen Lagern im Wald leben.
In einer zweiten Phase wird wo immer möglich Wiederaufbauhilfe geleistet (Baumaterial, Werkzeug, Saatgut etc), damit Menschen die Möglichkeit erhalten, wieder ein eigenständiges Leben für sich und ihre Familien aufzubauen. Ausbildung für Binnenflüchtlinge sowie die psychosoziale Betreuung der vielen traumatisierten Menschen sind wichtige Teile des Programms.
Die humanitäre Hilfe des Nothilfe- und Wiederaufbauprogramms von Mission 21 zielt insbesondere auf Frauen und Kinder, die vom laufenden Konflikt am meisten betroffen sind.
Auf der Basis einer aktuellen Erhebung der Vereinten Nationen engagiert sich Mission 21 in Kameruns Nordwest- und Südwestregion. Je nach der weiteren Entwicklung des Konflikts und der humanitären Situation kann sich der Fokus des Hilfsprogramms im Laufe der Zeit verschieben.
CHF 278’300
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