csm_nigeria_bildung_162.1002_01_d409466287.jpg
    Nigeria, Bildung
    Gendergerechtigkeit

    Bildung für die Zukunft in Nigeria

    Projektnummer: 162.1002

    Nigeria wird von einer sehr hohen Arbeitslosenquote und Perspektivlosigkeit geplagt. Überdurchschnittlich davon betroffen sind Frauen und Jugendliche aus Konfliktgebieten. In diesem Zusammenhang setzen sich Mission 21 und ihre Partner für die Stärkung von Frauen und Jugendlichen ein. Durch Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten stärken sie ihre Kompetenzen und Lebensperspektiven.

    Hintergrundinformationen

    Seit 2009 erschüttert die Gewalt der Terrormiliz Boko Haram den Nordosten Nigerias, während der Bundesstaat Plateau seit Ende der 90er Jahre von ethnisch und religiös geprägten Konflikten heimgesucht wird. Dies hat zur Vertreibung von mehr als 2.54 Millionen Menschen geführt und eine humanitäre Krise ausgelöst. Besonders prekär ist die Situation für Frauen und Mädchen. Bei Angriffen durch nichtstaatliche bewaffnete Gruppierungen werden sie meist Opfer von Entführungen, Zwangsheirat und sexueller Gewalt zu werden. Viele von ihnen verlieren ausserdem bei Angriffen ihren Ehemann oder ihre Eltern. Als Witwen und Waisen sind sie besonders vulnerabel und laufen Gefahr ausgebeutet oder sexuell missbraucht zu werden. Alleinstehende Frauen sind ausserdem auf sich selbst gestellt, ihre Familien zu ernähren. Dies gestaltet sich aufgrund der strukturellen Benachteiligung von Frauen in der Gesellschaft jedoch als schwierig. Traditionell sind Frauen in Nigeria für den Haushalt und die Kinderbetreuung verantwortlich. Vom Zugang zu Bildung und Arbeitsmarkt sind sie in der patriarchalen Gesellschaft Nigerias oft ausgeschlossen. Ohne Schulbildung sind insbesondere verwitwete und alleinstehende Frauen sowie Frauen auf der Flucht besonders gefährdet, in extreme Armut abzugleiten oder Opfer von Ausbeutung zu werden.

    Jugendliche ihrerseits sehen angesichts der schwachen Wirtschaft im Land meist keine Perspektiven im Leben. Geprägt von Gewalt, Unsicherheit und fehlenden Perspektiven, gleiten viele von ihnen in die Drogensucht oder Kriminalität ab. Sowohl Frauen als auch Jugendliche haben das Potential, einen enorm wichtigen Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die wirtschaftliche Entwicklung Nigerias zu leisten. Um ihre Rolle in der Gesellschaft zu stärken und ihnen eine Perspektive zu bieten, setzen sich Mission 21 und ihre Partner gezielt Frauen und Jugendlichen ein. Sie fördern sie durch Berufsausbildungen und Trainings in persönlichen Fertigkeiten und Lebenskompetenzen. Der Fokus liegt dabei auf Witwen und jungen Frauen, die Opfern von Boko Haram Angriffen wurden, sowie auf vulnerablen Jugendlichen aus Konfliktgebieten.

    Projektziele

    • Frauen und Mädchen können lesen und schreiben.
    • Vulnerable Personengruppen sind in ihren Fähigkeiten gestärkt, um als produktive Mitglieder der Gesellschaft fungieren zu können.
    • Vulnerable Personengruppen verfügen über die nötigen Kompetenzen, um sich selbst einen Lebensunterhalt verdienen zu können.

    Zielgruppe

    Die Zielgruppe der Bildungsprojekten sind vulnerable Personen aus den durch Armut und bewaffnete Konflikte geprägten Bundesstaaten Adamawa, Borno, Kaduna, und Plateau. Dazu gehören beispielsweis Opfer der Boko Haram Krise und der Konflikte zwischen Bauern und militante Fulani, allen voran verwitwete und alleinstehende Frauen sowie Frauen und Mädchen, die Opfer von Verschleppung und sexueller Gewalt geworden sind. Zu der Zielgruppe gehören auch Jugendliche aus Jos, die von Armut und gewalttätigen Konflikten geprägt sind, für gewalttätige Auseinandersetzungen instrumentalisiert werden und in die Drogensucht abgerutscht sind.

    Aktivitäten

    •  Alphabetisierungskurse für Witwen, alleinstehende Frauen und Mädchen in verschiedenen Bildungszentren (Dzakwa, Kaduna, Yola, Kwarhi).
    • Berufsausbildungen für Witwen, alleinstehende Frauen, und vulnerable Jugendliche in den Berufsfeldern Modedesign, Schneiderei, Strickarbeit und IT in verschiedenen Ausbildungszentren.
    • Berufsausbildungen für jugendliche Frauen und Männer, die von Drogen, Gewalt und Armut in der Stadt Jos geprägt sind.
    • Vergabe von Starthilfen an erfolgreiche Absolvent*innen der Berufsausbildungen.
    • Berufsausbildungsbegleitende Workshops zu Themen wie persönliche Entwicklung, Frauenrechte, sexuelle und geschlechtsspezifische Gewalt, Traumabewusstsein und Widerstandsfähigkeit.
    • Sensibilisierungsaktivitäten zur Prävention von Infektionskrankheiten wie HIV, sowie vertrauliche Beratung und Begleitung.
    • Workshops in Businessmanagement für Witwen und Vergabe von einem Startkapital zur Gründung eines eigenen Kleinunternehmens.
    • Workshops für junge Mütter zu den Themen Ernährung und Hygiene zur Förderung der Mutter-Kind-Gesundheit.
    • Psychologische Betreuung und Einzelsessionen zur Traumaverarbeitung für Opfer von Gewalt und Konflikten.
    • Sensibilisierungskampagnen bezüglich Menschenrechte und geschlechterspezifischer Gewalt zur Stärkung der Rolle und der Bildungschancen von Frauen und Mädchen.

    Projektfortschritt

    Im letzten Jahr erlernten 50 Frauen an einem Ausbildungszentrum der Partnerkirche EYN Lesen und Schreiben. 50 weitere Frauen besuchten einen Workshop in kaufmännischen Grundlagen und gründeten im Anschluss daran ein eigenes Kleinunternehmen. Ferner schlossen rund 100 junge und verwitwete Frauen im Herbst 2022 ihre Berufsausbildung, z.B. zur Schneiderin ab und erhielten ein Startkapital in Form einer Nähmaschine. Einige Absolventinnen des ZME Ausbildungszentrums konnten mit dem erworbenen Wissen ein eigenes Nähunternehmen gründen.

    Karte

    Nigeria

    • 219 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner
    • 61 % der Frauen in ländlichen Gebieten können nicht lesen und schreiben
    • 43 % der Frauen und Mädchen werden vor ihrem 18. Lebensjahr verheiratet

    Projektbudget 2024

    CHF 132‘250

    jacqueline

    Jacqueline Brunner

    Verantwortliche Kirchliche Partnerschaften

    Tel. 061 260 23 37
    ► E-Mail

    csm angelika weber bd226cb937

    Angelika Weber

    Programmverantwortliche Kamerun und Nigeria
    Tel: +41 (0)61 260 22 65
    ► E-Mail

    Hoffnung dank Ihrer Unterstützung

    Mission 21
    Evangelisches Missionswerk Basel

    Postfach 270
    Missionsstrasse 21
    4009 Basel, Schweiz
    Tel.: +41 (0)61 260 21 20
    info@mission-21.org

    Spendenkonto Schweiz:
    IBAN: CH58 0900 0000 4072 6233 2
    Steuerbefreiungsnummer:
    CHE-105.706.527

    Spendenkonto Deutschland:
    Sparkasse Lörrach-Rheinfelden
    Swift-BIC: SKLODE66
    BLZ: 683 500 48
    IBAN: DE39 6835 0048 0001 0323 33
    Konto Nr. : 1032333

    Nach oben blättern