Jacqueline Brunner
Verantwortliche Kirchliche Partnerschaften
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Projektnummer: 162.1012
Die Bevölkerung Nigerias ist geprägt von humanitären Katastrophen. Der Terror der islamistischen Organisation Boko Haram hat mehr als 2,5 Millionen Menschen in die Flucht getrieben, und immer öfter auftretende Naturkatastrophen bringen Not und Leid. Mission 21 und ihre Partner unterstützen die davon betroffenen Menschen mit lebenswichtiger Nothilfe. Daneben helfen sie beim Wiederaufbau von zerstörter Infrastruktur und von Existenzgrundlagen und leisten Schulungen im Bereich Katastrophenvorsorge. Hinzu kommt die dringend notwendige Unterstützung bei Naturkatastrophen, etwa bei Dürre oder Überflutungen.
Der Nordosten Nigerias wird seit 2009 massiv durch den Terror der islamistischen Organisation Boko Haram und ihren Splittergruppen beeinträchtigt. In Zentralnigeria haben die gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen ethnischen und religiösen Gruppen, insbesondere sesshaften Bauern und militanten Fulani für schlimme Zerrüttungen gesorgt. Die Bewohner*innen der betroffenen Regionen müssen auch heute noch allzeit mit Überfällen, Tötungen, Entführungen und Anschlägen rechnen. Von den Konflikten sind rund 16 Millionen Menschen betroffen. Und mehr als 2,5 Millionen Menschen wurden in die Flucht getrieben. Ein Grossteil von ihnen hat dabei ihr gesamtes Hab und Gut und ihre Lebensgrundlage verloren. Zwar finden viele von ihnen Zuflucht in Vertriebenenlagern. Für Frauen, die bei Angriffen verwitwet wurden, ist die Situation besonders prekär. Oft verfügen sie über keinerlei Ausbildung, und als Witwen sind sie besonders gefährdet, in extreme Armut abzugleiten und ausgebeutet zu werden. Aus diesem Grund unterstützen Mission 21 und ihre Partner EYN und EPRT die betroffenen Menschen mit existenziellen Gütern wie Nahrungsmitteln und Hygieneartikeln, Zugang zu Trinkwasser, sowie medizinische Basisleistungen. Ebenfalls angeboten wird psychosoziale Begleitung für traumatisierte Menschen, um das Erlebte zu verarbeiten. Diejenigen Vertriebenen, die in ihre Heimatgebiete zurückkehren, sehen sich mit dem mühsamen Wiederaufbau ihrer Existenzgrundlage konfrontiert.
Zielgruppe der humanitären Hilfe sind Menschen, die direkt von Katastrophen und gewalttätigen Konflikten betroffen sind, unabhängig ihrer religiösen, ethnischen, und politischen Zugehörigkeiten. Ein spezieller Fokus liegt auf dabei auf intern Vertriebenen (IDPs) und Rückkehrer-Familien sowie auf besonders schutzbedürftige Personengruppen wie z.B. Witwen aus den Bundesstaaten Adamawa, Borno und Plateau.
2022 lag der Fokus auf der Versorgung von Opfern von Naturkatastrophen wie den Überschwemmungen in weiten Teilen des Nordostens Nigerias sowie auf der Unterstützung von Binnenflüchtlingen unterschiedlicher ethnischer und religiöser Zugehörigkeit mit Nothilfe. Um ihr Überleben zu sichern und ihr Leid zu lindern wurden sie mit dringend benötigten Nahrungsmitteln und Hygieneartikeln sowie mit medizinischen Basisleistungen und psychologischer Betreuung versorgt. Zusätzlich wurden Dorfgemeinschaften, die durch Naturkatastrophen oder durch Angriffe von Boko Haram und andere nicht-staatlichen, bewaffneten Gruppierungen ihr Hab und Gut verloren haben, beim Wiederaufbau von zerstörten Häusern und Brunnen unterstützt. Für Frauen und Männer, die als Binnenflüchtlinge in Vertriebenenlagern leben, standen auch dieses Jahr wieder diverse Berufsausbildungen im Shuwari Vertriebenenlager zur Verfügung. Dank einer praktischen Ausbildung in einem vermarktbaren Beruf werden sie befähigt, sich ein Einkommen zu erwirtschaften und sind nicht länger auf humanitäre Hilfe angewiesen.
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