Adrienne Sweetman
Koordinatorin Tansania
Bezahlte Arbeit und Einkommen, welche die Lebensgrundlagen sichern, sind in Tansania angesichts der schlechten Wirtschaftslage rar. Besonders die Jugend leidet unter Perspektiv- und Arbeitslosigkeit. Gerade junge Frauen haben keine Möglichkeit, sich zu bilden und beruflich zu verwirklichen. Vielfach sind sie in der traditionellen Rollenverteilung gefangen und haben in der Gesellschaft kaum Mitspracherechte. Besonders benachteiligt sind ausserdem Menschen mit Behinderungen, die oft stigmatisiert und von Ausbildungsmöglichkeiten ausgeschlossen werden. Um diese Probleme anzugehen, sind die Partnerkirchen von Mission 21, die Süd- und die Südwestprovinz der Moravian Church in Tanzania (MCT), in der inklusiven Berufsbildung tätig. Durch Aus- und auch Weiterbildungen erhalten vulnerable Jugendliche reelle Chancen, selbstständig ihren Unterhalt zu verdienen und einen Weg aus Armut und Abhängigkeit zu finden.
Über 50 Prozent der tansanischen Bevölkerung sind Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Ein Grossteil wächst in Armut auf. Ihre Bildungschancen und Berufsperspektiven sind eingeschränkt, die Chancen auf ein eigenständiges Leben gering. Besonders die Situation vieler Frauen ist problematisch. Mädchen müssen von klein auf im Haushalt und auf dem Feld helfen. Nur wenige Mädchen können einen weiterführenden Schulabschluss ablegen. Auch Menschen mit Behinderungen sind von Bildung und gesellschaftlicher Teilhabe meist ausgeschlossen. Mitunter werden sie von ihren Familien versteckt. Es mangelt an geeigneter Förderung. Die zwei Partnerorganisationen von Mission 21 setzen sich für die Bildung von jungen Menschen ein, darunter auch Jugendliche mit Behinderungen. In Berufsbildungszentren in Kyela, Chunya, Isongole, Rungwe, Namtumbu, Songea, Ilindi und in der Stadt Mbeya können Jugendliche eine berufliche Ausbildung absolvieren. Neben den berufsspezifischen Kenntnissen werden sie auch in Lebenskompetenzen, Gewalt- und HIV-Prävention geschult. Besonders vulnerable Gruppen (z.B. junge Frauen, Waisen oder Jugendliche mit Behinderungen) erhalten Unterstützung durch Stipendien.
Oberziele:
Die Fähigkeiten von besonders vulnerablen Jugendlichen werden gestärkt, sodass sie unabhängig ihre Existenz sichern, ein selbstständiges Leben in Würde führen und aktiv zur Gesellschaft und zur lokalen Wirtschaft beitragen können.
Unterziele:
Jugendliche, darunter Waisenkinder, sowie Frauen und ihre Familien aus der Region Mbeya. Pro Jahr erreichen die Projekte ca. 750 Jugendliche in den Berufsschulen, einschliesslich 40 Auszubildende mit einer Behinderung. Zur Zielgruppe gehören auch 45 Lehrpersonen der Ausbildungszentren und Ausbildungsseminare.
Auch 2024 haben die Ausbildungen in den Berufsschulen dazu beigetragen, die steigende Jugendarbeitslosigkeit und Armut in der Projektregion zu bekämpfen. In den Berufsbildungszentren der Partnerorganisationen konnten über 710 Jugendliche eine praktische, qualitativ hochstehende und staatlich anerkannte Ausbildung absolvieren. Diese ermöglicht es ihnen, nach dem Abschluss eine Anstellung zu finden oder als selbstständig Erwerbende tätig zu sein und selbst für ihren Lebensunterhalt aufzukommen. In den Schulen in Mbeya,Kyela und Chunya konnte Klassenräume renoviert oder neu gebaut werden. In Mbeya wurden Rampen und gepflasterte Wege errichtet, damit auch Studierende im Rollstuhl die Klassenräume erreichen können. An 136 Studierende, die eine Ausbildung abgeschlossen haben, konnten mit dem Zeugnis auch Arbeitsmittel überreicht werden: Nähmaschinen für Schneider*innen oder Werkzeugkoffer für Absolvierende einer Elektrik- oder Schreinerausbildung. Diese Werkzeuge ermöglichten den Jugendlichen einen unmittelbaren Einstieg ins selbständige Berufsleben und trugen so zur ökonomischen Selbständigkeit bei. Um eine hohe Qualität des Unterrichtes zu gewährleisten, wurden auch 2024 zahlreiche Lehrpersonen weitergebildet. Nicht nur in fachspezifischen Dingen, sondern auch im Unterrichtsmethodik und sonderpädagogischen Fragestellungen. An der Berufsschule in Mbeya unterstützte eine Lehrperson aus der Schweiz im Rahmen des PEP-Programmes den Englisch-, Französisch- und Sportunterricht.
Ab 2025 wird die Berufsbildungsarbeit räumlich ausgedehnt. Vor allem in sehr ländlichen und abgelegenen Regionen können künftig mit Unterstützung durch Mission 21 Auszubildende unterrichtet werden.
CHF 183’900
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