Jacqueline Brunner
Verantwortliche Kirchliche Partnerschaften
Tel. 061 260 23 37
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Projektnummer: 420.1020
Die Menschheit hat noch nie so viele Nahrungsmittel produziert wie heute und doch leiden weltweit rund 735 Millionen Menschen an akutem und chronischem Hunger (Welthungerhilfe, 2022). Weitere 2,3 Milliarden sind laut der Welternährungsorganisation von Mangelernährung betroffen (2021). Die Bevölkerung in den Anden ist v.a. von Mangelernährung betroffen. Unsere Partner arbeiten im Hochgebirge Perus und Boliviens mit über 4500 Quechua- und Aymara-sprachigen kleinbäuerlichen Haushalten zusammen, um mit Hilfe der ökologischen Landwirtschaft in ländlichen und urbanen Kontext die Überwindung der Blutarmut, des Nährstoffmangels und das Recht auf Nahrung zu erreichen. Dank dem agrarökologischen Anbau können Familien die Böden und Äcker im Einklang mit der Natur bewirtschaften, und mit Hilfe von lokalem Saatgut, eigens erstelltem Biodünger und kleinen Gewächshäuser neue Ernährungssysteme schaffen, die den Familien das ganze Jahr über nährstoffreiches Essen liefern und Einkommen generieren. Diese Art der Landwirtschaft ermöglicht den Familien dabei gleichzeitig auch klimaschädliche Treibhausgase in den Boden zu binden und ganz im Sinne ihrer Spiritualität ein Sorgevoller und respektvoller Umgang mit der Natur zu leben. Familien einer der vulnerabelsten und marginalisierten Bevölkerungsgruppen der Anden arbeiten so an ihrer eigenen Widerstandsfähigkeit, Gesundheit und Autonomie.
Im strategischen Wirkungsbereich Ernährungssouveränität arbeiten wir mit zahlreichen Kleinbauern und Kleinbäuerinnen im Grossraum Cusco (PE), sowie im Einzugsgebiet des Titicacasees in Bolivien und Peru. In diesen Gebieten mangelt es an einer abwechslungsreichen, ausgewogenen und gesunden Ernährung. Aber auch Extremwetterereignisse wie Trockenheit und anhaltende extreme Kälte, die zu Frost führt – nehmen aufgrund des Klimawandels an Intensivität und Häufigkeit zu. So gerät das Recht auf Nahrung und Gesundheit von vielen indigenen Kleinbauerfamilien unter Druck. Der Agroindustrielle und staatlich geförderte Anbau von Kartoffeln und Quinoa, wie auch kleinbäuerliche Familien auf der Suche nach Anpassungsstrategien an den Klimawandel, überstrapazieren die natürlichen Ressourcen bei dem Versuch, ihren Nahrungsbedarf zu decken.
Kleinbäuerliche Haushalte verwenden seit einigen Jahren immer mehr Pestizide und künstliche Düngemittel, sowie industrielles und gentechnisch verändertes Saatgut. Dies führt zu finanziellen Mehrausgaben für die Haushalte, aber auch zu einer zunehmenden Abhängigkeit von der Agroindustrie und zu einem erheblichen Verlust an Biodiversität und Bodenfruchtbarkeit. Frauen leisten die Hauptarbeit bei der Versorgung ihrer Kinder und Familien und erledigen den grössten Teil der Subsistenzarbeit auf den Feldern, während die Männer und die jüngere Generation abwandern und als Wanderarbeiter oder Bergleute arbeiten. Trotz ihrer grossen Leistung werden Frauen in Bezug auf Landbesitz und dem Mitspracherecht in den Dorfgemeinschaften oder auf Kommunaler Ebene benachteiligt. An Entscheiden sind sie nur in sehr begrenztem Mass beteiligt. Die Projektarbeit unserer Partner ändert dies. Aufgrund ihrer zentralen Rolle im Haushalt, gehören Frauen zu der Hauptzielgruppe der Projektaktivitäten.
Bolivien
Peru
Die Bauernfamilien werden in folgenden Bereichen ausgebildet und unterstützt:
Im Rahmen der neuen Partnerschaften (2020) mit dem bolivianischen Netzwerk für gesunde Böden und agroökologischen Anbau (PNS) und der peruanischen Beobachtungsstelle für agrarökologischen Landbau, Wasser und Ernährungssouveränität des Centro Bartolomé de las Casas (CBC), werden Weiterbildungsveranstaltungen für KleinbäuerInnen wie auch Interessierte aus Landwirtschaftsverbänden, Akademie, Projektmitarbeitende anderer Non Profit Organisationen geschaffen. So werden neue Form von Wissensvermittlung für den agrarökologischen Landbau im Andengürtel geschaffen, welche über die Landesgrenzen Boliviens und Peru hinweg nach Ecuador, Kolumbien und Argentinien reichen. Zudem findet eine, gesellschaftliche Inwertsetzung der traditionellen indigenen Lebensweise & Spiritualität der Südanden statt und die biologische Landwirtschaft sowie das nachhaltige Wasser- und Bodenmanagement werden in den Fokus von Behörden und Hochschulen gerückt.
Die Projektaktivitäten unserer Partner erreichten 2022 folgende Zielgruppe in agroökologischer Landwirtschaft.
Bolivien
Peru
Aufgrund von einschneidenden Phasen der Trockenheit und längeren Kälteeinbrüchen in den Projektregionen in Bolivien und Peru, die sowohl auf den Klimawandel wie auch auf das Wetterphänomen La Niña und El Niño zurückzuführen sind, arbeitet Mission 21 zusammen mit ihren Partnerorganisationen in Peru und Bolivien aktuell an der Aufrüstung der Projekte im Bereich Ernährungssouveränität um die Komponente des Katastrophenschutzes. Dabei wird intensiv an Infrastruktur in Form von Infiltrationsgräben, Wasserrückhaltebecken und der Aufforstung zur langfristigen Wassergewinnung gearbeitet.
Diese Massnahmen tragen dazu bei, die Gefahren durch Dürreperioden zu verringern. Sie werden im Verlauf des nächsten Jahres durch eine langfristige Strategie der Wiederbewaldung ergänzt, die zur Befeuchtung der Böden beiträgt.
11,8 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner (2021)
37,5% leben unter der Armutsgrenze (2021)
33 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner (2021)
30% leben unter der Armutsgrenze (2021)
CHF 280’000
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